Bruchsal: Zukunftserlebnistag im HubWerk01

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Technik und Ideen zum Anfassen

Pressemitteilung der regionalen Wirtschaftsförderung Bruchsal GmbH

„The next big thing“ – über das nächste große Ding haben sich 150 Menschen aus Bruchsal und der Region beim Zukunftserlebnistag informiert. Dieser fand am Wochenende im Digitalisierungszentrum HubWerk01 in Bruchsal statt. Veranstalter waren das Land Baden-Württemberg, die Regionale Wirtschaftsförderung Bruchsal GmbH (WFG) und die efeuCampus Bruchsal GmbH.

Einer der Macher von „The next big thing“: efeuCampus-Geschäftsführer Thomas Anderer hatte beim Zukunftserlebnistag attraktive Preise dabei – Bildquelle: HubWerk01

Der Zukunftserlebnistag bildete den Abschluss des Popup Labors Baden-Württemberg. Die ganze letzte Woche über hatte es im HubWerk01 in Bruchsal rund 20 Workshops und Veranstaltungen gegeben. Insgesamt nutzten über 500 Teilnehmer – Privatpersonen, Startups und Unternehmensvertreter – die Gelegenheit, um sich mit den Chancen und Herausforderungen des digitalen Wandels auseinanderzusetzen.

„Für eine Veranstaltung wie das Popup Labor, bei der es um Innovationen und Kreativität geht, kann ich mir kaum eine bessere Location vorstellen als das HubWerk01“, sagte Staatssekretärin Katrin Schütz vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg am Freitag bei ihrem Besuch im Bruchsaler Digitalisierungszentrum.

Schülergruppen zeigten ihre selbstgebauten Mobilitätslösungen: Mit autonomen Lego-Technik-Fahrzeugen wurde ein ganzes Stadtquartier mit Paketen versorgt./ Bildquelle: HubWerk01

Technik zum Anfassen und Ausprobieren erwartete die Besucher beim Zukunftserlebnistag. Führende Forschungseinrichtungen und Firmen wie KIT, Hochschule Karlsruhe und SEW-Eurodrive gaben Einblick in ihre aktuellen Entwicklungen im Bereich Smart City. Die Besucher nutzten die vielfältigen Angebote der Mitmachausstellung.

„Denken, diskutieren und gestalten Sie mit. Beteiligen Sie sich aktiv an der Entwicklung neuer Lösungen für eine nachhaltigere Stadt“, sagte die WFG-Vorsitzende, Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, in ihrer Begrüßungsrede.

Als Höhepunkt stellte SEW-Eurodrive Geschäftsführer Johann Soder den „efeuCampus“ erstmalig der breiten Öffentlichkeit vor: „Wir wollen in Bruchsal vorne bleiben und etwas ganz Neues schaffen.“ Auf dem Areal der ehemaligen Dragonerkaserne in Bruchsal entsteht ab sofort ein Innovationszentrum für urbane und autonome Güterlogistik. Zum ersten Mal überhaupt in Deutschland wird dort ein ganzes Stadtquartier mit autonom fahrenden Fahrzeugen versorgt werden. Die Fertigstellung dieses europäischen Leuchtturmprojekts ist für 2020 geplant, erste Testroboter werden voraussichtlich schon Mitte nächsten Jahres dort fahren.

Volles Haus im HubWerk01: Gut 150 Menschen aus der ganzen Region kamen zum Zukunftserlebnistag im Rahmen des Popup Labors BW – Bildquelle: HubWerk01

Schülerteams aus Bruchsal und Umgebung erarbeiteten extra für den Zukunftserlebnistag eigene Ideen von Smart City. Sie wurden von Coaches professionell unterstützt. Das Robotik-Team Cassapeia beispielsweise baute die Bruchsaler Dragonerkaserne im Kleinformat nach und brauchte in ihrem Modell mit autonomen Lego-Technik-Fahrzeugen an die einzelnen Häuser. Die Fischer Technik AG des Karlsruher Goethe-Gymnasiums zeigte ebenfalls selbstgebaute Lösungen für die intelligente Stadt.

Die SEW-Eurodrive präsentierte das Thema „Aus der smarten Fabrik mit mobilen Assistenten in die Stadtlogistik der Zukunft“. Der Stand zeigte die Evolution der SEW vom Hersteller reiner Antriebstechnik über die Entwicklung mobiler Assistenzsysteme bis hin zu Systemlieferant für die Stadt der Zukunft auf. Modelle und erste Protoypen autonomer Lieferfahrzeuge waren ebenfalls zu sehen. Die SEW ist federführend beim Aufbau des Innovationszentrums efeuCampus und übernimmt im Rahmen dessen insbesondere die Entwicklung der Lieferfahrzeuge und den Aufbau der zugehörigen Infrastruktur auf dem Campus Gelände in Bruchsal.

Auch die Projektpartner von efeuCampus waren dabei: SEW-Geschäftsführer Johann Soder präsentierte seine Vision der Stadt der Zukunft – Bildquelle: HubWerk01

Die Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft sitzt mit dem Institut für Energieeffiziente Mobilität (IEEM) in Bruchsal. Beim Zukunftserlebnistag zeigte das IEEM eine automatische Widerstandssortiermaschine als Beispiel für eine studentische Projektarbeit. Besucher konnten unterschiedliche Widerstände einlegen und dabei zuschauen, wie die Maschine diese erkennt und nach ihren jeweiligen Widerstandswerten sortiert. Die Hochschule ist bei efeuCampus für das Teilprojekt „efeuAkademie“ zuständig. In regelmäßigen Abständen werden Informationsveranstaltungen, Open-Door-Events, Fachtagungen und Schülerprojekte stattfinden.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zeigte beim Zukunftserlebnistag Fördertechniksysteme für die Intralogistik: mobile Robotik und Mensch-Maschine-Interaktion. Damit Zustellfahrzeuge im öffentlichen Raum ohne Fahrer unterwegs sein können, entwickelt das KIT Lösungen für die Lokalisierung und Navigation auf Basis von 3D-Daten.

Aktiv mitgestalten konnten die Besucher am Stand des Forschungszentrums Informatik (FZI). Dort äußerten sie in einer Nutzerumfrage ihre Wünsche und Erwartungen, die sie an autonome Zustellfahrzeuge haben. Außerdem zeigte das FZI, wie Pakete überwacht und erkannt werden, wenn kein Postbote mehr klingelt. Künstliche Intelligenz bietet hier die Möglichkeit der Bilderkennung und Echtzeit-Datenverarbeitung. Das FZI klärt im efeuCampus-Projekt zudem grundlegende rechtliche Fragen der autonomen Güterzustellung.

Die PTV Group ist ein weltweit führender Anbieter von Softwarelösungen für Verkehr und Logistik mit Sitz in Karlsruhe und wird im Projekt efeuCampus die Transportprozesse im Quartier analysieren sowie die Routen der autonomen Zustellfahrzeuge optimal planen. Wie das funktioniert, konnten die Besucher des Zukunftserlebnistags im Rahmen einer vereinfachten Tourenplanung interaktiv selbst herausfinden.

Das Wetter spielte leider nicht mit, daher musste die innovative Drohne der big.bechtold-gruppe am Boden bleiben. Das mehr als zwei Meter große und über 20 Kilogramm schwere autonome Fluggerät war aber immerhin in den Hallen des HubWerk01 zu bewundern. An seinem Ausstellungsstand zeigte das Karlsruher Dienstleistungsunternehmen außerdem Videos zur Demonstration innovativer Planungstools für automatischen Förderanlagen, automatische Bahnsysteme sowie technische Gebäudeausrüstungen.

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